30.10.2017 - Arrecife, Lanzarote

Sauber machen, Wäsche waschen, das übliche Programm. Deck schrubben, entsalzen, usw., und dann natürlich das Rigg. Wir nehmen die Wanten auf Backbord- und Steuerbordseite des Fockmastes unter die Lupe. Die Wach-Übergabe der beiden Steuerleute ist in vollem Gang.

31.10.2017 - Arrecife, Lanzarote


Diese Woche zeigt sich von ihrer besten Seite, oder sagen wir mal zumindest bis zum Freitag, denn ab dann soll es ordentlich brisen. Das Rigg braucht noch jede Menge Teer und die nicht bekleedeten Drähte noch einen zweiten Schlag Öl, also ab ins Rigg. Zeitgleich wird das Dach des achteren Deckshauses abgeräumt, gereinigt und für weitere Schläge vorbereitet.


01.11.2017
- Arrecife, Lanzarote


In der Nachbetrachtung des Halloween-Vorabends wird offensichtlich, dass zumindest am Vormittag besser noch niemand ins Rigg geht. Es gibt auch so genug zu tun, also los.

 DSC08812

02.11.2017 - Arrecife, Lanzarote

Unsere neue Trainee Luisa kommt an Bord. Die neuen Schläuche für den Wassermacher haben es inzwischen auch durch den Zoll geschafft. Der defekte Schlauch wird ersetzt und die gesamte Anlage durchgespült, gereinigt und gepickelt.

03.11.2017 - Arrecife, Lanzarote

Viel Arbeit im Maschinenraum – gut, dass Lars noch da ist. Das vordere Deckshaus wird auch nochmal in Angriff genommen. Also alles runter und das gleiche Spiel wie beim achteren Deckshaus.

Werft 028 

04.-07.11.2017 - Arrecife, Lanzarote

Die Besatzung ist ausgesprochen guter Laune. Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten in dieser Woche:

Beide Deckshausdächer geschliffen und gemalt, Nähte ausgekratzt und mit Sikaflex neu abgedichtet. Gesamter voller Schlag auf beide Dächer aufgebracht und alles wieder zurück geräumt sowie gelascht. Vorderes Deckshaus Vorkante abgeschliffen und geölt. Reling um Poopdeck geschliffen und geölt. Reling Vorkante Tender komplett abgezogen, geschliffen und geölt. Wanten am Fockmast abgenommen, die ersten zwei Meter Bekleedung abgenommen, von innen besichtigt, für gut befunden und wieder bekleedet, bekniffen und angebracht. Anschließend geteert, Flaschenspannschrauben entrostet, gemalt, gefettet. Alles wieder zurück gebaut, inklusive neuer Bändsel für Ratlines. Alle Fockmastwanten geteert, ebenso Vorstag und Klüver- und Klüverbaumstage. Großstag mit zweitem Schlag Easyflow behandelt.

 

Alle Großmastwanten geteert, ebenso Baumdirken. Alle Gästekabinen grundgereinigt, Matratzen an der Sonne von beiden Seiten getrocknet, A/C Trays gereinigt, desinfiziert und Filter der Airhandlers gereinigt. Verstellpropellerschaft geschmiert. Neuen Auspufftopf und Tank eingebaut. Neues Fetttape an den Übergangsverbindungen von den aus rostfreiem Stahl hergestellten Hydraulikleitungen zur Ankerwinde angebracht.

07.11.2017 - Arrecife, Lanzarote

Neue Gäste, neues Glück. Wir avisieren ordentlich viel Wind zum Segeln, wenigstens für die ersten zwei Tage. Wir brassen bereits in der Nacht quer, um den Wind, der in seinen Spitzen bis 45 Knoten weht, an den Rahen entlang laufen zu lassen. Der Druck wird etwas weniger im Rigg, dennoch holen wir zum Teil recht gut über.

08.11.2017 - Arrecife, Lanzarote

Die Nacht war etwas unruhig, obschon am Dock. Die Wetterfront ist gut zu sehen und wir entscheiden uns, noch abzuwarten, bis sie durchgezogen ist. Wir kämen ohnehin bei diesem Wind nicht vom Dock, da uns der Wind gut darauf drückt. Gut für uns, da wir nun noch Gelegenheit haben, einige Feinjustierungen am Auspuffeinbau vorzunehmen. Die Gäste werden inzwischen dazu eingeladen, einen Klettergang zum Mast-Topp zu machen.

Gegen Mittag dann ist es so weit, der Wind kommt so langsam auf unter 30 Knoten von der Seite. So kommen wir nicht vom Dock. Also erst anbrassen, auf Steuerbord-Halsen, und dann vorsichtig am Dock längs bis zum Ende. Steuerbord-Anker einhieven und uns ein wenig vom Dock wegziehen, dann ein Schubser mit der Maschine, und wir lassen uns dann erst mal am Anker einpendeln. Passt! Die Meute an Land freut sich mit uns und wir werden herzlichst verabschiedet.

Noch bevor wir den Hafen ganz verlassen haben, ist bereits die Voruntermars gesetzt. Nach und nach setzen wir gerade so viel, wie es zum Eingewöhnen der Gäste passt. Wir segeln mit etwas über 6 Knoten, Wind platt von achtern, alles ruhig, kein Rollen im Schiff … noch nicht.

09.11.2017 - Vueltas / La Gomera

Kaum dass wir durch die Straße zwischen Lanzarote und Fuerteventura durch sind, geht das Rollen los. Wind aus Nordost bis Ost und das erste Schwell aus Nordost, das zweite von Nord-Nordwest. Sichtungen von weißen Rundkopfdelphinen sorgen für gute Laune.

 
 IMG 7190

Wir sind im Schnitt nicht ganz so fix unterwegs, wie wir es gerne gehabt hätten, obgleich streckenweise 8 Knoten geloggt werden, also wird San Sebastian gestrichen und wir fahren gleich nach Vueltas auf die westwärtige Seite von Gomera. Gute Entscheidung, wie sich später herausstellen soll, denn San Sebastian wird gerade von einem Kreuzfahrtriesen belagert und der kleine Ort mit über 2000 Menschen überströmt.

10.11.2017 - Vueltas / La Gomera

Wir ankern zunächst vor dem Hafen. Der Mond scheint und wir liegen ziemlich dicht an der beeindruckenden Steilküste - romantischer geht’s nicht. Die organisierte Fahrt über die Insel am folgenden Tag ist ein voller Erfolg, alle sind zufrieden.

11.11.2017 - San Miguel / Teneriffa

Narrentag, oder? Nicht bei uns. Weitab von jeglichen ländlichen Ereignissen zu Hause sind unsere Gedanken beim Segeln, und bei den Walen natürlich. Auf dem Weg zur Straße zwischen Gomera und Teneriffa gleich zu Beginn einige kleine Delphine. Guter Auftakt. Zu Mittag dann segelbarer Wind, noch besser. Wir setzen Segel und haben einen angenehm ruhigen Segelnachmittag. Pünktlich zum Kaffee hört der Wind auf und die Pilotwale kommen uns besuchen. Hätte ja nicht besser laufen können! Und dann zum Abschluss das Einlaufen in San Miguel. Dieses Mal sollen wir an der Bunkerstation festmachen, gleich hinter dem gelben Tauchboot. Natürlich ist der Platz eigentlich viel zu klein für uns, aber mit einem bisschen hin und her schieben sind wir dann fest. Kaum beim Festmacherbier mit den Gästen angelangt, kennen wir den Grund für den zugewiesenen Liegeplatz: Eine Serie von knallroten Ferraris fährt vor, etwa zwei Dutzend davon, zu einem festlichen Empfang. Und wir sind dafür die Kulisse.

12.11.2017 - Los Gigantes / Teneriffa

„Kleinen Moment noch“ heißt es beim Hafenbüro. Wir wollen bezahlen, jedoch müssen wir uns gedulden, denn die spanischen „kleinen Momente“ sind schon etwas länger als bei uns. Macht aber nichts, denn heute ist Walbeobachtung angesagt und dann zum Schluss ankern bei Los Gigantes.

Es gibt noch eine kleine Strecke guten Windes. Wir lösen Vorunter- und Obermars, Fock, Außenklüver und Großsatgsegel noch vor dem Auslaufen, denn wir wissen schon: Dieser Spaß wird nur bis kurz nach der Ecke andauern. Kaum draußen, setzen sofort Segel und schalten die Maschine ab. Immerhin knapp zwei Stunden können wir noch herauskitzeln, doch mehr ist nicht drin. Dafür gleich zu Beginn eine Gruppe Atlantischer Großer Tümmler. Riesentiere, so etwa 3 bis 4 Meter lang. Und kaum dass die Segel eingepackt sind, lassen sich auch schon wieder Pilotwale sehen. Anschließend Knotenstunde mit Bouke.

Los Gigantos besticht wie immer durch seine schiere Größe. Wir parken quasi direkt an der Steilwand, oder so macht es zumindest den Eindruck. Schwimmstop, super Bildermaterial, gutes Essen, was will man mehr?!

Teneriffa Santa Cruz vom Wasser aus 

13.11.2017 - Santa Cruz de Tenerife

Zeitig geht’s los. Um 05:00 Uhr ist der Anker auf und wir sehen zu, noch vor den stärkeren Winden von gegenan an der nördlichen Ecke vorbei zu kommen. Dann dicht unter der Küste weiter.

Wir machen kurz vor 18:00 Uhr in Santa Cruz de Tenerife fest. Mit im Hafen sind befreundete Segelschiffe, von deren Crews wir auch sofort Hilfe beim Leinen-Annehmen bekommen. Das Anlegebier wird gerne von unseren Gästen angenommen. Und sie scheinen sich erst jetzt darüber klar zu werden, dass sie hier aussteigen müssen. Mit einem Mal wird ihnen klar, was sie hier Tolles erlebt haben. Ihre Abschiedsrede und die Einträge im Gästebuch sind voll mit Lob und Begeisterung.

Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten in dieser Woche: Neues Nockpferd begonnen, eine Seite fertig gespleißt, teilbekleedet. Sterntube Öl erneuert. Tiefkuehler entfrostet und gereinigt.

 

Bis demnächst dann und sonnige Grüße,
Michael Vogelsgesang / Master „Eye of the Wind“

 

Falls in der Karte oben keine aktuelle Schiffsposition angezeigt wird, probieren Sie es bitte über diesen Link bei MarineTraffic.com.

 

 

Aktuelle Position der Eye of the Wind:

Vielen Dank für Ihr Interesse an der Eye of the Wind.

Bleiben Sie mit uns in Verbindung – mit unserem kostenlosen „Logbuch“ informieren wir Sie in ca. fünf Ausgaben pro Jahr über attraktive Reiseziele, tolle Angebote, Gewinnspiele und interessante Neuigkeiten rund um das Schiff und unsere Crew.

Ihr Eye of the Wind Team